In Kröllwitz wird sehr viel gebaut. Im obigen Diagramm sind zunächst die Projekte in der näheren Umgebung skizziert, die derzeit in der öffentlichen Planung sind oder von denen wir aus anderen Quellen erfahren haben:
- Sandbirkenweg
- Papiermühlenstraße
- Wildentenweg
- Lettiner Straße 31/33
- Lettiner Straße zwischen 23 und 25
An der Papiermühle wurden zunächst ohne Bebauungsplan alte Gebäude renoviert. Nun soll ein zusätzliches Gebäude errichtet werden. Dazu ist ein Bebauungsplan notwendig.
Im Bereich Wildentenweg/Blesshuhnweg plant ein Investor den Bau von 27 Einfamilienhäusern. Hierzu sind umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen erforderlich (Abwasser, Straße) über die bisher mit der Stadt und den betroffenen Nachbarn keine Einigung erzielt werden konnte. Konkrete aktuelle Planungsunterlagen für das Projekt sind derzeit nicht offiziell in den Bürgerportalen zu finden. In der Zukunftswerkstatt vom 20.08.2018 wurde vom OB der neue Planentwurf gezeigt. Dort sind sogar 35 Einfamilienhäuser geplant.
Das Grundstück der Lettiner Strasse 31/33 war bis 2017 eine Garagenanlage mit 56 Garagen in der auch einige Mitbürger aus der Wilhelm-von-Kügelgen Strasse ihre Fahrzeuge untergestellt hatten. Diese Grundstück hat die Stadt zu Wohnbauzwecken veräußert, die Stellplätze sind weggefallen. Details zu diesem Vorgang siehe MZ 10.02.2017
Eine weitere Garagenanlage mit 15 Garagen in der Lettiner Strasse zwischen Nr. 23 und Nr. 25 wurde ebenfalls verkauft. Bisher sind keine konkreten Baupläne öffentlich. Das Grundstück grenzt aber unmittelbar an das Planungsgebiet Sandbirkenweg.
Rein aus Bebauungssicht mögen die Projekte unabhängig sein. Aber alle diese Maßnahmen haben auch Anforderungen an die Infrastruktur. Die neuen Bewohner verursachen zusätzlichen Verkehr, benötigen zusätzlichen Anbindungen an Trink-, Schmutz- und Regenwasser und nicht zuletzt auch an eine zeitgemäße Kommunikationsinfrastruktur.
Es ist daher unbedingt erforderlich, eine Gesamtkonzeption für die weitere Entwicklung von Kröllwitz zu erstellen und nicht immer wieder mit einer Salamitaktik Block für Block den Interessen von wenigen Investoren zu opfern.
Der ISEK 2025 ist eine hervorragende Grundlage, die die Problematik von vielen Seiten beleuchtet.
aus Teilraumspezifische Ziele und Leitlinien:
Werden neue Wohnstandorte in den Ortslagen errichtet, soll durch entsprechende Vorgaben im Rahmen der Bauleitplanung sichergestellt werden, dass sich diese in das Ortsbild einfügen. Um die noch vorhandenen, ungenutzten großen Hofanlagen und weitere ortsbildprägende Gebäude zu erhalten, sollen in Abstimmung zwischen den Eigentümern und der Stadtverwaltung Nutzungskonzepte für diese Gebäude entwickelt werden. Der öffentliche Raum und die Freiraumstruktur sollen dem Ortsbild entsprechend weiterentwickelt und bei Bedarf verbessert werden (Anger, Dorf- und Quartiersplätze, Straßenräume, Aussichtspunkte).
aus Fachbeitrag Wohnen (S. 122):
„…In besonders gefragten Lagen – Teilen der Innenstadt, insbesondere in ihrer Nordhälfte, aber auch anderen beliebten Wohnstandorten, wie Kröllwitz – gewinnt die Frage nach der Steuerung und den Grenzen der Nachverdichtung an Bedeutug, um die Qualitäten dieser Standorte zu sichern.“
Darauf aufbauend braucht man eine Bauleitplanung für ganz Kröllwitz, an die sich die verschiedenen Beteiligten dann auch halten.